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Medizinische Geräte in den eigenen vier Wänden

DATE: 01 Okt, 2016

Mobilität und Konnektivität in der Entwicklung

Längst haben medizinische Geräte ihren Weg von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in das Zuhause von Patienten gefunden. Mobile Dialysegeräte oder Herzfrequenzmesser entsprechen dem Wunsch, einfach und jederzeit auf ihre medizinische Versorgung zugreifen zu können. Gleichzeitig werden Ärzte und Pflegepersonal entlastet und Kosten im Gesundheitswesen eingespart. Für Gerätehersteller eröffnet das völlig neue Geschäftsmodelle, legt aber auch die Messlatte für das Design höher.

Treiber der medizinischen InHome-Geräte finden sich auf beiden Seiten des Gesundheitswesens – den Patienten und der Industrie. Computer, Tablets und Smartphones sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken und haben die Erwartungen an bequeme, mobile und intuitiv bedienbare Geräte in die Höhe geschraubt. Patienten wollen nicht länger an stationäre Geräte gebunden sein, die ihren Bewegungsspielraum einschränken und über eine Vielzahl an Kabeln mit einem lokalen Ethernetanschluss (LAN) verbunden sein müssen. Die Zauberwörter heißen Mobilität und Konnektivität. Dreh- und Angelpunkt dieser Technologien sind modernste Wireless-Technologien.

Auf Seite der Health Care- Industrie spielen vor allem die demographische Altersverschiebung und der Anstieg chronischer Krankheiten mit in die Überlegungen hinein. Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen stehen unter einem extremen Druck, Kosten zu sparen – und geben diesen entsprechend an ihre OEMs weiter. Gelingt es mit Hilfe mobiler Geräte den Aufwand für Service, Pflege und persönliche Betreuung zu senken, lassen sich auch die Gesamtkosten reduzieren.

Herausforderung der Basistechnologien

In der Medizingeräteindustrie widmen sich Hersteller daher mit Nachdruck der Entwicklung mobiler und vernetzter Geräte. Um sowohl den Ansprüchen von Patienten und Anbietern als auch den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen, heißt es bei der Produktentwicklung genügend Zeit für Konzeption und Prüfverfahrung einzuplanen. Zu den größten Herausforderungen für Entwickler und Projektmanager gehören dabei die Wahl der richtigen Wi-Fi-Technologie sowie die Einhaltung von Sicherheitsstandards und Datenschutz.

Drahtlose Verbindung: mHealth

Nach wie vor finden sich Drahtlos- Technologien vor allem in Consumer- Produkten. Hochdynamisch und innovativ wartet dieser Markt jedes Jahr mit einer neuen und verbesserten Wireless- Lösung auf. Im Gegensatz zu klassischen Consumer-Produkten liegt der Produktlebenszyklus von medizinischen Geräten durchschnittlich bei sieben Jahren und ist damit deutlich länger. Umso größer ist die Herausforderung einer Integration von Wireless- Lösungen. Um sicherzustellen, dass sich das designte Produkt dem schnellen Innovationsrhythmus anpassen kann, müssen Entwickler vorausschauend planen.

Smartphones übernehmen hier eine wichtige Funktion innerhalb des sogenannten mHealth (Mobile Health). Der Begriff umfasst dabei alle medizinischen Verfahren und Anwendungen, die auf drahtlose Gerätefunktionen zurückgreifen. Gerätehersteller machen sich dabei auch die Eigenschaften des Smartphones für medizinische Geräte zu Nutze. So werden über Smartphone- Apps beispielweise Daten gesammelt und direkt an den Patienten oder das medizinische Fachpersonal weitergegeben. Eine Kernaufgabe ist auch das Remote Monitoring von Patienten mit chronischen Beschwerden, wie das Beispiel eines kardialen Überwachungssystems zeigt. Dabei sind zwar Sensoren am Körper des Patienten angebracht, die Übertragung der Daten erfolgt aber über das patienteneigene Smartphone.